Die Aktie der Deutschen Bank hat einen deutlichen Kursverlust verzeichnet, was von Analysten analysiert wird, um die Ursache für den Absturz zu identifizieren und einzuordnen.
Die Sorge vor einer neuen Bankenkrise wächst, nachdem der Kurs der Silicon Valley Bank und der Credit Suisse abgestürzt ist. Nun hat auch die Aktie der Deutschen Bank an Wert verloren, was Anleger verunsichert hat. Diese Befürchtungen haben sich durch die Straffung der Geldpolitik der US-Notenbank am Mittwoch noch verstärkt. Die Deutsche Bank hat daraufhin am Freitagabend 8,5 Prozent an Wert verloren und zeitweise sogar den tiefsten Stand seit Oktober erreicht. Allerdings beruhigen Analysten die Lage und betonen, dass es keine Probleme bei der Rentabilität der Deutschen Bank gibt und dass die Sorge vor einem Zusammenbruch unbegründet sei.
Die Sorge der Anleger spiegelt sich auch in den Kreditausfallversicherungen der Institute wider. Die Risikoaufschläge für Credit Default Swaps (CDS) der Deutschen Bank stiegen von 1,42 Prozentpunkten am Mittwoch auf 2,08 Prozentpunkte am Freitag an. Auch andere große Finanzinstitute waren betroffen, wie beispielsweise UBS oder Société Générale. Die Risikoprämien der Deutschen Bank sind derzeit doppelt so hoch wie die der Commerzbank, bei der der Bund beteiligt ist. Vor dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank lagen sie noch auf dem Niveau der italienischen Konkurrenten Unicredit oder Intesa Sanpaolo, jetzt sind sie deutlich höher.
Die Deutsche Bank hat ihr Geschäftsmodell umfassend modernisiert und eine sehr profitable Bank aufgebaut, betonte Bundeskanzler Olaf Scholz. Es gibt keine Grundlage für Spekulationen über die Zukunft des Unternehmens. Laut Analysten hat die Deutsche Bank in den letzten zehn Quartalen Gewinne erzielt und verfügt über eine starke Eigenkapitalausstattung. Der milliardenschwere Umbau des Unternehmens hat dazu beigetragen, die Kosten zu senken und die Profitabilität zu steigern. Im Jahr 2022 konnte die Bank einen Jahresüberschuss von fünf Milliarden Euro erwirtschaften, was einer Steigerung von 159 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Kernkapitalquote der Bank lag im vergangenen Jahr bei 13,4 Prozent, die Liquiditätsdeckungsquote bei 142 Prozent und der Nettoverschuldungsgrad bei 119 Prozent.
Einige Befürchtungen in Bezug auf die Deutsche Bank konzentrieren sich auf ihr Engagement im Bereich gewerblicher US-Immobilien und ihr umfangreiches Derivateportfolio. Analysten betonen jedoch, dass alles wohl bekannt und nicht sehr beängstigend sei. Im Gegensatz zur Credit Suisse sei die Deutsche Bank solide profitabel und für 2023 wird eine Rendite auf den materiellen Buchwert von 7,1 Prozent prognostiziert, die bis 2025 auf 8,5 Prozent steigen soll. Der Zusammenbruch der Credit Suisse wurde auf eine Reihe von Versäumnissen in der Unternehmensführung, ein schwieriges Marktumfeld und eine neue Fokussierung auf das Liquiditätsrisiko zurückgeführt. Im Vergleich dazu hat die Deutsche Bank in der Vergangenheit ihren eigenen Anteil an Schlagzeilen und schlechter Unternehmensführung gehabt, aber sie hat ihr Geschäft umgestaltet und ist heute deutlich weniger fremdfinanziert.