Nia Künzer, die Fußball-Weltmeisterin von 2003, stellt ihre Rolle als ARD-Fußballexpertin nach der Frauen-Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland ein. Als ehemalige Torschützin des Golden Goals im WM-Finale 2003 war sie seit 2006 eine zentrale Figur in der Berichterstattung der ARD über Frauenfußball. Nia Künzer hat während ihrer Tätigkeit unzählige emotionale Augenblicke mit Höhen und Tiefen in der Geschichte der deutschen Nationalmannschaft und des DFB-Pokals der Frauen miterlebt und kommentiert. Ihre Expertise wurde nicht nur in der Frauenfußballszene, sondern auch in der Berichterstattung über die Männer-Nationalmannschaft, wie bei der WM 2010 in Südafrika, sehr geschätzt.
Als Expertin hat Nia Künzer ihre Rolle als ARD-Morgenmagazin-Gast genutzt, um wichtige gesellschaftliche Fragen in Verbindung mit dem Fußball hervorzuheben. Ihr Einfluss als die einzige Fußballexpertin im deutschen Fernsehen, als sie 2006 ihre Tätigkeit bei der ARD aufnahm, war und ist weiterhin prägend. Die ARD hat dies als einen signifikanten Beitrag zur Normalisierung von Frauen in Expertenpositionen in Fußballsendungen gewürdigt.
Mit den ARD-Übertragungen der FIFA Frauen-WM 2023 endet Künzers langjährige Karriere als Expertin. Das Turnier beginnt mit dem Eröffnungsspiel zwischen Neuseeland und Norwegen, das live im Ersten und in der ARD Mediathek ausgestrahlt wird.
Nia Künzer betont die Bedeutung ihrer ARD-Tätigkeit nach ihrer aktiven Fußballkarriere, die ihr erlaubte, weiterhin Teil der Entwicklung und Wahrnehmung des nun populärsten Teamsports bei Frauen zu sein. Ihre langjährige Tätigkeit für die ARD als Expertin bietet nun den passenden Zeitpunkt für eine neue Balance in ihrem Leben, mit dem Fokus auf ihre Familie, ihre beruflichen Herausforderungen und weitere spannende Projekte und Kooperationen.
Ihr letzter Auftritt als ARD-Expertin ist im Rahmen der Live-Übertragung des Spiels um Platz 3 bei der WM am 19. August 2023 geplant.
Fußball Weltmeisterschaft
Die Fußball-Weltmeisterschaft ist das größte internationale Turnier im Fußball und wird von der Fédération Internationale de Football Association (FIFA) organisiert. Sie findet alle vier Jahre statt und wird von Nationalmannschaften aus der ganzen Welt bestritten.
Die erste Männer-Fußball-Weltmeisterschaft fand 1930 in Uruguay statt und wurde vom Gastgeberland gewonnen. Ab 1950 wurde das Turnier wieder regelmäßig ausgetragen, nachdem es während des Zweiten Weltkriegs ausgesetzt worden war. Das Turnier besteht aus einer Qualifikationsphase, die über zwei Jahre läuft und in der sich Teams aus der ganzen Welt um einen Platz im 32- oder 48-Mannschaften-Turnier bewerben, und einem einmonatigen Finalturnier.
Die erste Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft wurde 1991 in China ausgetragen und von den USA gewonnen. Seitdem wird es wie das Männerturnier alle vier Jahre ausgetragen, wobei die Anzahl der teilnehmenden Teams von ursprünglich 12 auf 24 erhöht wurde.
Bei beiden Turnieren wird der Sieger durch ein K.o.-System ermittelt, wobei die Mannschaften zunächst in Gruppenphasen spielen, bevor sie in die K.o.-Runden einziehen. Die Gewinner der Männer- und Frauen-Weltmeisterschaften erhalten jeweils einen Pokal: der FIFA-Weltmeisterschaftspokal für Männer und der FIFA-Frauen-Weltmeisterschaftspokal für Frauen.
FIFA-Weltmeisterschaftspokal
Der FIFA-Weltmeisterschaftspokal ist die Trophäe, die an das Gewinnerteam der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft vergeben wird. Er wurde 1974 eingeführt, nachdem das ursprüngliche Jules-Rimet-Trophäe nach drei Siegen von Brasilien dauerhaft in deren Besitz überging.
Im Gegensatz zur ursprünglichen Trophäe, die eine Figur darstellte, die einen achteckigen Becher hochhält, ist der FIFA-Weltmeisterschaftspokal moderner gestaltet. Er wurde von dem italienischen Künstler Silvio Gazzaniga entworfen und stellt zwei menschliche Figuren dar, die die Erde stützen. Die Trophäe ist aus 18 Karat Gold gefertigt und wiegt etwa 6,1 Kilogramm. Sie ist 36,8 cm hoch und hat einen Durchmesser von 12,5 cm am Fuß.
Auf der Unterseite der Trophäe sind der Name und das Jahr jedes Weltmeisterschaftsgewinners eingraviert. Im Gegensatz zur Jules-Rimet-Trophäe bleibt die FIFA-Weltmeisterschaftspokal im Besitz der FIFA. Jedes Gewinnerteam erhält eine vergoldete Replik aus Bronze, die im Gegensatz zum Original nicht massiv gold ist.
WM-Finale 2003
Das Finale der Frauenfußball-Weltmeisterschaft 2003 fand am 12. Oktober 2003 im Home Depot Center, Carson, Kalifornien, USA statt. In diesem Spiel standen sich die Frauen-Nationalmannschaften von Deutschland und Schweden gegenüber.
Das Spiel endete nach Verlängerung mit einem 2:1-Sieg für Deutschland. Schweden ging zunächst in der 41. Minute durch Hanna Ljungberg in Führung, aber Maren Meinert gelang in der 46. Minute der Ausgleich für Deutschland. Das "Golden Goal", welches Deutschland den Titel sicherte, erzielte Nia Künzer in der 98. Minute per Kopfball nach einer Flanke von Renate Lingor.
Dieser Sieg war das erste Mal, dass Deutschland die Frauenfußball-Weltmeisterschaft gewann. Zudem war es das letzte Mal, dass ein "Golden Goal" die Entscheidung in einem WM-Finale brachte, da diese Regel kurz danach von der FIFA abgeschafft wurde.