FIRST REPUBLIC BANK - nächste US-Bank gerät ins Wanken

March 16, 2023
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13 Minuten gelesen

Der Aktienkurs der First Republic Bank stürzt um 39 Prozent ab. Das Institut leidet unter dem Abzug von Kundeneinlagen. Auch weitere US-Regionalbanken geraten in den Sog.

Nach der Schließung der Silicon Valley Bank (SVB) ist am Donnerstag das nächste mittelgroße US-Institut unter Druck geraten: Der Aktienkurs der First Republic Bank stürzte im vorbörslichen Handel in New York um bis zu 39 Prozent ab. Ursache war ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach der Vorstand alle Optionen einschließlich eines Verkaufs prüft. Im Mittagshandel an Wall Street erholte sich der Titel leicht und lag noch 20 Prozent im Minus. Das ließ am europäischen Aktienmarkt die Kurserholung der Bankaktien enden. Der Titel der Deutschen Bank gab zeitweise um 2 Prozent nach und die Commerzbank-Aktie um 0,5 Prozent. Zur Eröffnung waren die Kurse der beiden Großbanken aufgrund des Rettungspakets für die Credit Suisse noch um bis zu 5 Prozent nach oben geschnellt.

Mehrere große Banken in den Vereinigten Staaten, unter ihnen JPMorgan  und Morgan Stanley, könnten einem Zeitungsbericht zufolge First Republic beispringen. Mögliche Optionen, die derzeit diskutiert würden, beinhalteten auch eine beträchtliche Kapitalspritze, um das Institut zu stützen, wie das "Wall Street Journal" am Donnerstag unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen berichtet. First Republic prüfe eine Reihe von Möglichkeiten, inklusive die Aufstockung seines Kapitals in verschiedenen Formen, hieß es. Auch eine Komplettübernahme sei möglich, wobei dies von einigen Insidern zu diesem Zeitpunkt für eher unwahrscheinlich gehalten wird.

Ob und wie eine Lösung aussehen könnte, sei noch unsicher, hieß es weiter. Eine wie auch immer geartete Lösung müsse von den Regulierungsbehörden genehmigt werden und sei auch letztendlich von dem stark schwankenden Aktienkurs des Instituts getrieben.

Yellen: Bankensystem ist stabil

Die amerikanische Finanzministerin Janet Yellen betonte am Donnerstag bei einer Kongressanhörung in Washington, dass Amerikas Bankensystem weiterhin stabil und sicher sei. Bankkunden in den USA müssten sich keine Sorgen um ihre Einlagen machen, sagte Yellen am Donnerstag bei einer Kongressanhörung in Washington. „Die Regierung hat entschiedene und energische Maßnahmen ergriffen, um das öffentliche Vertrauen zu erhöhen“, so Yellen.

Die in San Francisco ansässige First Republic Bank hat sich auf wohlhabende Privatkunden ausgerichtet. Damit unterscheidet sie sich deutlich von der SVB, die in der Start-up-Finanzierung tätig war. Trotzdem hat auch die First Republic Bank (FRC) unter der Schließung der SVB gelitten. Denn die Kunden zogen Einlagen in größerem Umfang ab. Das bringe die FRC in eine schwierige Lage, schrieb Christopher McGratty, Analyst der Investmentbank Keefe, Bruyette and Woods.

Neben dem Verkauf müht sich das Institut auch um die Schaffung zusätzlicher Liquiditätspolster. Doch das kann Probleme bereiten, wie das Beispiel der SVB zeigt. Diese wollte amerikanische Staatsanleihen verkaufen, um die durch den Einlagenabzug verloren gegangene Liquidität wiederherzustellen. Doch nach dem deutlichen Zinsanstieg im vergangenen Jahr weisen die ansonsten als sicher geltenden Titel Kursverluste auf. Langlaufende Staatsanleihen sind im Wert um 20 Prozent gefallen. Damit droht die Realisierung von Verlusten, die das Eigenkapital schmälern.

Notprogramm der Notenbank

Die amerikanische Notenbank Fed hat deshalb für die jüngsten Problemfälle unter den amerikanischen Regionalbanken ein Kreditprogramm aufgelegt, das Marktteilnehmer in einer ersten Reaktion mit einer Existenzgarantie verglichen. Doch die Schockwellen der SVB und vor allem der Credit Suisse verunsichern weiterhin die Anleger und Kunden dieser Institute.
 

Diese Sorgen haben Ratingagenturen verstärkt: S&P Global und Fitch senkten am Mittwoch das FRP-Rating in den Ramschbereich, der nicht mehr als investitionswürdig gilt. Für Banken verstärkt sich dann die Vertrauenskrise. Auch andere US-Regionalbanken gerieten in den Sog: Der Aktienkurs der PacWest Bancorp fiel am Donnerstag im vorbörslichen Geschäft um 19,7 Prozent und der von Western Alliance Bancorp um 7,2 Prozent.

(Quelle: faz.net // https://www.faz.net/aktuell/finanzen/bankenkrise-aktie-der-first-republic-bank-stuerzt-ab-18753262.html)
 

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