Lili Elbe, geboren am 28. Dezember 1882 in Vejle, Dänemark, war eine dänische Malerin, die einer der ersten dokumentierten Fälle einer geschlechtsangleichenden Operation war. Ursprünglich unter dem Namen Einar Wegener geboren, lebte sie fast ihr ganzes Leben als Mann und studierte Kunst an der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen. Dort traf sie Gerda Gottlieb, mit der sie sich verliebte und um 1905 heiratete.
Elbe erlebte ihre wahre Geschlechtsidentität, als sie als Modell für ihre Ehefrau Gerda, eine erfolgreiche Malerin und Modeillustratorin, in Frauenkleidung posierte. Die beiden zogen nach Paris, wo Wegener die Freiheit hatte, manchmal als Einar Wegener und manchmal als Lili Elbe aufzutreten. Nachdem Wegener begann, die Transition zur Frau zu vollziehen, wurde ihre Ehe mit Gerda annulliert.
1930 reiste Elbe nach Deutschland, um eine Geschlechtsumwandlungsoperation durchzuführen, die zu der Zeit sehr experimentell war. Sie unterzog sich in Dresden einer Reihe von vier Operationen über zwei Jahre. Die erste Operation, durchgeführt in Berlin, war die Entfernung der Hoden. Die weiteren Operationen beinhalteten die Implantation eines Eierstocks, die Entfernung von Penis und Hodensack und den Versuch, eine Gebärmutter zu transplantieren sowie einen Vaginalkanal zu konstruieren. Leider führte die Abstoßung der transplantierten Gebärmutter zu einer Infektion, die zu ihrem Tod durch Herzstillstand am 13. September 1931 in Dresden führte.
Elbes Leben und ihre Erfahrungen als Transgender-Frau trugen zu einer größeren Sichtbarkeit und zum Verständnis für Transgender-Personen bei. Ihre Geschichte wurde in dem Buch "The Danish Girl" von David Ebershoff und dem gleichnamigen Film, basierend auf dem Buch, verewigt. Elbe bleibt eine wichtige Figur in der Geschichte der Transgender-Gemeinschaft und der LGBT+-Bewegung.