Berlin/Marrakesch - Deutsche Hilfsdienste warten in Marokko auf den offiziellen Hilferuf nach dem verheerenden Erdbeben, das am Freitagabend das Land erschütterte. Am Montag gab das Auswärtige Amt in Berlin bekannt, dass es über die deutsche Botschaft in Rabat ständigen Kontakt zu den lokalen Behörden pflegt.
"Deutschland ist bereit, Marokko in dieser schwierigen Zeit beizustehen", betonte ein Vertreter des Auswärtigen Amtes. "Eine formelle Aufforderung zur Hilfe steht jedoch noch aus."
Das Erdbeben, das eine Stärke von 6,8 erreichte, forderte in Marokko mindestens 2.100 Todesopfer, während über 10.000 Menschen Verletzungen erlitten. Das Zentrum des Bebens befand sich im Atlasgebirge, etwa 70 Kilometer südwestlich von Marrakesch.
Ein deutsches Team, bestehend aus 16 Rettungsspezialisten und ausgestattet mit 20 Tonnen Hilfsmaterial, wurde bereits nach Marokko geschickt. Die Gruppe setzt sich aus Mitgliedern des Technischen Hilfswerks (THW), der Bundespolizei und der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung zusammen.
Das Einsatzteam des THW hat seinen Standort nahe Marrakesch bezogen und erwartet Instruktionen der marokkanischen Offiziellen. Unterstützt durch einen Hubschrauber der Bundespolizei sind sie bereit, bei der Rettung von Verschütteten zu helfen.
Ausrüstungen zur Gebäudestabilisierung und zur Ortung von Verschütteten wurden von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung bereitgestellt.